
Das Genick - Anatomie & Biomechanik
Das Genick des Pferdes besteht aus mehreren wichtigen Komponenten, darunter die ersten beiden Halswirbel (Atlas & Axis), die Schädelbasis & verschiedene Muskeln, Bänder & Sehnen.
Der Atlas (1. Halswirbel) ermöglicht die Nickbewegung des Kopfes - auch als "Ja-Sager-Gelenk" bezeichnet.
Der Axis (2. Halswirbel) hingegen ist für die Drehbewegung des Kopfes verantwortlich - auch als "Nein-Sager-Gelenk" bekannt.
Diese beiden Wirbel sind durch starke Bänder & Muskeln miteinander verbunden, die für Stabilität & Beweglichkeit sorgen.

Der Atlas hat eine einzigartige Form mit einem knöchernen Ring & großen seitlichen Flügeln, die als Ansatzstellen für Muskulatur & Bänder dienen.
Der Axis besitzt auf seiner oberen Fläche einen knöchernen Kamm, der ebenfalls als Ansatzstelle für Muskulatur & Bänder dient. Der Axis ist der längste Wirbel des Körpers & bildet am vorderen Ende einen knöchernen Fortsatz aus, den sogenannten Dens.
Der Dens ragt in den knöchernen Ring des Atlas hinein & bildet so eine stabile, aber dennoch bewegliche Verbindung zwischen den beiden Wirbeln.
=> Zum besseren Verständnis: Stelle dir eine Möhre im automatischen Gemüseschäler vor, die darin gehalten & in beide Richtungen gedreht wird - bei dieser Verstellung läuft bestimmt auch deinem Pferdchen das Wasser im Maul zusammen.
Diese stabile & dennoch bewegliche Verbindung ermöglicht die Drehbewegung des Kopfes. Daher auch die Bezeichnung als "Nein-Sager-Gelenk".

Die Bänder & Sehnen
Die Bänder & Sehnen im Genickbereich spielen eine entscheidende Rolle für den Zusammenhalt der Strukturen, die Stabilität & ebenfalls der Beweglichkeit des Kopfes.
Alle Bänder im Körper bestehen aus stabilem & dehnbarem Bindegewebe, welches die knöchernen Strukturen miteinander verbindet & fixiert. Dennoch sorgt es gleichzeitig für eine gewisse Flexibilität & Beweglichkeit. Sonst wären Bewegungen nicht möglich.
Sehnen hingegen bestehen aus elastischem Bindegewebe. Sie verbinden die Muskeln mit den Knochen & dienen vor allem der Kraftübertragung & der elastischen Abfederung von Bewegungen.
Im Genickbereich gibt es mehrere wichtige Bänder, darunter z.B. das Nackenband (Ligamentum nuchae), das vom Hinterhauptsbein bis zum Widerrist verläuft & den Kopf sowie den gesamten Hals in der Bewegung unterstützt & in einer aufrechten Position hält. Unterstützt wird das Nackenband durch die Nackenplatte, welche ebenfalls aus sehr festen Bindegewebe besteht & die Halswirbelsäule am Nackenband förmlich aufhängt.
Wichtige Muskeln
Die Muskulatur im Genickbereich ist sehr komplex & umfasst mehrere wichtige Muskeln, die für die Beweglichkeit & Stabilität des Genicks verantwortlich sind & zusammen spielen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Musculus brachiocephalicus: Dieser Muskel erstreckt sich vom Oberarmknochen bis zum Kopf & ist u.a. für die seitliche Bewegung des Kopfes verantwortlich.
- Musculus splenius: Dieser Muskel verläuft entlang des Halses & unterstützt u.a. das Heben & die Drehbewegung des Kopfes.
- Musculus trapezius: Dieser Muskel erstreckt sich vom Nacken bis zu dem Schulterblatt & spielt eine wichtige Rolle u.a. bei der Stabilisierung des Genicks.
- Musculus sternocephalicus: Dieser Muskel verläuft vom Brustbein zum Kopf & unterstützt die Nickbewegung, sowie das Feststellen & Abbeugen des Kopfes.
- Musculus omotransversarius: Dieser Muskel erstreckt sich vom unteren Teil des Schulterblatts zum Hals & unterstützt die seitliche Bewegung des Kopfes.
- Musculus longus colli: Dieser Muskel erstreckt sich vom 5./6. Brustwirbelkörper bis zum 1. Halswirbel & ist für das Abwärtsbiegen & Niederziehen des Halses verantwortlich.
- Musculus longus capitis: Dieser Muskel ist die kraniale (kopfwärts gelegene) Fortsetzung des Musculus longus colli & verläuft seitlich entlang der Halswirbelsäule. Er ist für die Beugung & die Seitwärtsneigung des Halses verantwortlich.
All diese Muskeln (natürlich gibt es noch zahlreiche weitere, die an der Genickbewegung beteiligt sind), arbeiten zusammen, um eine optimale Beweglichkeit & Stabilität des Genicks zu gewährleisten.
Blockaden oder Verspannungen in diesen Strukturen können die Bewegungsfreiheit des Kopfes erheblich beeinträchtigen & zu chronisches Schmerzzuständen führen.
Irreparable Folgeschäden können langfristig resultieren.
Das Genick - funktionelle Zusammenhänge
Das Genick steht durch die muskulären & faszialen Strukturen in enger Verbindung mit anderen Körperteilen des Pferdes, insbesondere in direktem Zusammenhang mit dem Zungenbein & dem Kiefergelenk, aber auch mit dem Brustbein & der Vorhand.
Blockaden im Genick können weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparates deines Pferdes haben.
Zahlreiche Muskeln des Halses & des Rückens setzen an den vorderen Halswirbeln an & ziehen entlang der gesamten Wirbelsäule bis zum Kreuzbein.
So wird schnell klar, dass Genickprobleme & Verspannungen in diesem Bereich über die muskuläre Verbindung auch den Rücken beeinträchtigen, sogar bis hin zur Einschränkung der normalen Beckenbewegung & dem Kreuzdarmbeingelenk, welches im gesunden Zustand zur Schubübertragung von der Hinterhand über den Rücken nach Vorne dient.
Über diese weitreichenden Zusammenhänge wird ebenfalls die gesamte Hinterhand in Mitleidenschaft gezogen.
So können Genickprobleme zu Dysbalancen der gesamten Muskulatur führen.
Infolgedessen werden die Gelenke ungleichmäßig belastet oder sogar überlastet. Langfristig kann dies zu weiteren Problemen führen wie chronische Rückenschmerzen, unklare Lahmheiten, einer verminderten Leistungsfähigkeit & fehlender Motivation deines Pferdes.
Bleiben diese körperlichen Beeinträchtigungen bestehen, werden durch das Muskel-Ketten-System weitere Folgen!
Mit der Zeit wird der Körper versuchen diese Defizite zu kompensieren z.B. mithilfe von Knochenzubildungen, auch Arthrosen genannt, um z.B. Körperregionen zu stabilisieren oder schmerzhafte Entzündungsgeschehnisse zur Ruhe zu bringen.
Das Genick: Fazit
Das Genick des Pferdes ist eine Schlüsselstruktur, die auf die Beweglichkeit im ganzen Pferdekörper großen Einfluss hat & für die Gesundheit deines Pferdes von großer Bedeutung ist.
Eine fundierte Kenntnis über die Anatomie, Biomechanik & der funktionellen Zusammenhänge des Genicks ist für die Pferdetherapie unerlässlich, um eine effektive Behandlung zu gewährleisten.
Als erfahrene Pferdetherapeutin biete ich dir & deinem Pferd eine umfassende & ganzheitliche Betreuung. Mit meiner Expertise & meinem Engagement für die Gesundheit deines Pferdes kann ich muskuläre Verspannungen & Blockaden im Genickbereich gezielt behandeln & die natürliche Beweglichkeit wiederherstellen.
Durch regelmäßige osteopathische Untersuchungen & individuelle Behandlungspläne sorge ich dafür, dass sich dein Pferd wieder frei, motiviert & ohne Schmerzen bewegen kann.
Vereinbare noch heute einen Termin bei mir für eine osteopathische Untersuchung & Behandlung für die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit & das Potenzial deines Pferdes.

Ich freue mich auf dich & auf dein Pferd mit Herz & Leidenschaft!
Deine Mona
=> Du möchtest mehr über diese spannenden Themen erfahren? - Dann folge mir ganz einfach!